Die Ultraschallprüfung ist ein zerstörungsfreies Prüfverfahren, das zum Auffinden von Fehlern und Inhomogenitäten im Material verwendet werden kann. Zum Einsatz kommen dabei akustische Wellen, deren Frequenz oberhalb des für den Menschen hörbaren Bereichs liegt (> 16 kHz) und die als Ultraschallwellen bezeichnet werden. Die Erzeugung dieser Ultraschallwellen kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen.
Piezoelektrischer Effekt
Am weitesten verbreitet ist die Erzeugung mittels des piezoelektrischen Effekts. Dabei wird die Eigenschaft mancher Materialien ausgenutzt, dass sie beim Anlegen einer elektrischen Spannung ihre geometrischen Abmessungen verändern.
Wird sogenanntes piezoelektrisches Material periodisch mit Wechselspannung angeregt, so können damit Ultraschallwellen erzeugt werden.
Das sogenannte Piezoelement stellt das Herzstück eines Ultraschallkopfes dar. Für die Ultraschallprüfung muss der im Prüfkopf erzeugte Ultraschall zum Material, das geprüft werden soll, transportiert werden. Da Luft hierfür ungeeignet ist, kommt ein Koppelmedium wie Wasser, Öl oder wie aus der Medizin bekannt, Gel zum Einsatz.
Ein anderes Verfahren zur Erzeugung von Ultraschallwellen ist das EMAT-Verfahren, bei dem Ultraschall auf elektrodynamische Weise direkt im zu prüfenden Material erzeugt wird, weshalb hierbei kein Koppelmedium benötigt wird. Am Ende dieser Seite wird genauer auf das EMAT Verfahren eingegangen.
Impuls-Echo-Verfahren
Besondere Bedeutung bei der Ultraschallprüfung hat das Impuls-Echo-Verfahren. Dabei wird ein kurzer Ultraschallimpuls erzeugt, in das Testmaterial eingekoppelt und dann auf das Echo dieses Impulses gewartet. Der Empfang des Echos kann mit demselben Piezoelement erfolgen, das zur Erzeugung des Ultraschallimpulses verwendet wurde. Es können aber auch sogenannte SE-Prüfköpfe verwendet werden, bei denen zwei Piezoelemente – Empfangs- und Sendeelement - in einem Gehäuse untergebracht sind.
Bei senkrechter Einschallung entstehen Echos der Ultraschallwellen durch Reflexionen an der Rückwand eines Bleches, Rohres oder z.B. einer Schiene. Das sogenannte A-Bild zeigt die vom Empfangselement aufgenommene Amplitude der Ultraschallwelle im zeitlichen Verlauf. Im beschriebenen Fall besteht es aus dem Sendeimpuls sowie einer Folge von abnehmenden Rückwandechos. Diese kommt dadurch zustande, dass der Ultraschallimpuls zwischen der Rückwand und der Oberfläche bspw. des Blechs oder Rohrs wie ein Tischtennisball hin und her läuft und dabei gedämpft wird.
Die Position der Rückwandechos kann dazu verwendet werden, die Wanddicke des Rohres oder die Blechdicke zu bestimmen. Befinden sich im Material Defekte wie z.B. Dopplungen, Einschlüsse oder Ausscheidungen, so kann dies zu einer zusätzlichen Reflexion des Ultraschalls führen. Im A-Bild tritt dann ein weiteres Echo auf, das zur Detektion der Defekte verwendet werden kann.