Funktionsweise des Wirbelstromprüfverfahrens
Die Wirbelstromprüfung ist ein zerstörungsfreies Verfahren zur Überprüfung metallischer Oberflächen auf Fehler wie Risse oder Ungänzen. Durch hochfrequente elektromagnetische Wechselwirkungen können solche Oberflächenfehler je nach Anforderung manuell oder automatisch erkannt und ausgewertet werden.
Unter optimalen Bedingungen sind Fehlerauflösungen bis zu 30 µm möglich. Die Prüfung ist in der Regel berührungslos. Deshalb werden Oberflächen durch die Wirbelstromprüfung weder beschädigt noch verschmutzt.
Moderne Sensorik-, Elektronik- und Software-Lösungen bieten vielfältige Anwendungs- und Auswertemöglichkeiten im Bereich der metallerzeugenden und -verarbeitenden Industrie oder auch zum mobilen Einsatz bei der Wartungsprüfung.
Medienverbrauch und Wartungsaufwendungen sind dabei so gering, dass die Wirbelstromprüfung zu einem der wirtschaftlichsten und umweltfreundlichsten Verfahren der zerstörungsfreien Prüfung zählt und deshalb auch bei der 100%-Prüfung in Produktionsprozessen weit verbreitet ist. Zudem wird dank der hohen Prüfgeschwindigkeiten und der Automatisierbarkeit der Prüfung der Fertigungsablauf nicht gestört.
Wirbelstromverfahren in der Halbzeug- und Komponentenprüfung
Die Wirbelstromprüfung im Bereich der Halbzeug- und Komponentenprüfung deckt einen Frequenzbereich bis ca. 10 MHz ab und wird zur Prüfung von Metallen auf Oberflächenfehler eingesetzt. Üblicherweise werden dazu Differenzmessspulen in den unterschiedlichsten Ausführungen genutzt. So kommen sowohl Standardsensoren als auch kundenindividuelle Anpassungen zum Einsatz.
Mit den umfassenden Durchlaufspulen werden Halbzeuge wie Drähte, Stangen und Rohre auf Querrisse und lochartige Fehlstellen geprüft, während mit rotierenden Tastsonden die Oberfläche von Halbzeugen auf Längsfehler geprüft werden. Für die Prüfung kritischer Stellen bei Komponenten können zudem stationäre Tastsonden eingesetzt werden. Die Auswahl des richtigen Sensors orientiert sich dabei immer an der Prüfaufgabe. Dadurch sind höchste Fehlerauflösungen möglich.
Wirbelstromverfahren in der Metalldetektion
In der Metalldetektion wird mittels des Wirbelstromverfahrens ein elektromagnetisches Feld mit ein oder zwei Frequenzen generiert, das zur Detektion von verborgenen Metallen, auch in kleinsten Mengen, herangezogen wird (z.B. Stahl, Fe, Al, Cu, Au, Ag).
Bei der Detektion metallischer Objekte mit Aktivsensoren sendet der Detektionssensor ein elektromagnetisches Feld aus. Dieses erzeugt im Detektionsobjekt Wirbelströme, die ihrerseits ein „sekundäres“ elektromagnetisches Feld erzeugen, welches vom Detektionssensor erkannt und zur Auswertung herangezogen wird.